Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk weist trotz seiner guten Anpassbarkeit einige Eigenschaften und Merkmale auf, die für diesen Synthesekautschuk charakteristisch sind und ihn vielseitig einsetzbar machen. Hierzu zählen unter anderem:
- flexible Anpassbarkeit an verschiedene Einsatzzwecke – durch Auswahl geeigneter Monomere
- hohe mechanische Elastizität – typisch für einen Synthesekautschuk
- Beständigkeit gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien – aufgrund der besonderen chemischen Struktur
- hohe thermische Resistenz – entscheidend für eine Vielzahl von Einsatzzwecken
- gute Witterungs- und Ozonbeständigkeit – sorgt für langfristige Einsätze im Außenbereich
Flexible physikalische Beschaffenheit, abhängig vom Einsatzzweck
Wie die meisten Kunststoffe, wird auch EPDM durch eine Polymerisation synthetisiert. Dabei lassen sich die drei Monomere in unterschiedlichen Mengenverhältnissen mischen, wodurch sich die entstehenden Produkte in ihren chemischen, physikalischen und mechanischen Eigenschaften unterscheiden.
Noch weitreichendere Anpassungen der Eigenschaften von EPDM gelingen durch gezielte Auswahl des dritten Monomers. So gehört EPDM generell zu den Synthesekautschuken mit einer relativ hohen Dichte. Diese liegt durchschnittlich bei 1,4 g/cm³, lässt sich jedoch über gezielte Auswahl der Monomere stark variieren.
Hohe mechanische Elastizität
Unter mechanischer Elastizität versteht man die Eigenschaft eines Werkstoffes, unter dem Einfluss mechanischer Energie zu verformen und anschließend wieder in seine Ursprungsform zurückzukehren. Diese Formänderung ist also nicht dauerhaft wie bei einer thermischen Verformung.
Aufgrund seiner hohen mechanischen Elastizität findet EPDM unter anderem Anwendung als
- Federelement in Industrieanlagen,
- Dichtlippe in Autotüren und
- Fallschutzmatte auf Kinderspielplätzen.
Auch wenn sich EPDM in seinen Eigenschaften sehr gut variieren lässt, können die folgenden Werte als Richtlinie für die elastischen Eigenschaften von EPDM gelten:
- Shore-Härte A: 25 ° bis 80 °
- Rückprallelastizität: bis 45 %
- Reißdehnung: bis 550 %
- Zugfestigkeit: 3,5 MPa bis 12 MPa
EPDM ist beständig gegenüber den meisten Chemikalien
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke weisen eine gesättigte Hauptkette ohne Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen auf. Dies macht EPDM zu einem weitgehend unpolaren Molekül mit hervorragender Beständigkeit gegenüber polaren Lösungsmitteln, wie etwa Alkoholen, Ketonen, Estern, Säuren und Laugen. Gegen Wasser und Wasserdampf ist EPDM ebenfalls hochbeständig.
Fette und Mineralöle greifen Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke hingegen an und können ihn bei längerer Einwirkung sogar vollständig auflösen.
Die thermische Resistenz von EPDM ermöglicht einen breiten Einsatztemperaturbereich
Die gesättigte Hauptkette des EPDM-Moleküls sorgt ebenfalls für hohe Temperaturbeständigkeit. So erstreckt sich der Einsatzbereich des Elastomers von -60 °C bis +160 °C. Unterhalb dieser Temperatur beginnt EPDM zu verspröden und büßt seine elastischen Eigenschaften ein. Oberhalb von 160 °C beginnt der Kunststoff, sich dauerhaft thermisch zu verformen, da er seinen Schmelzpunkt erreicht.
UV- und Ozonbeständigkeit machen EPDM ideal geeignet für den Außenbereich
EPDM zeichnet sich durch eine langfristige Alterungsbeständigkeit aus. So bewirken UV-Strahlen und Ozon keine spürbaren Veränderungen an Werkstoffen aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Es werden Dachabdichtungen, hochwertige Teichfolien und Trittmatten in Schwimmbädern aus EPDM gefertigt. Auch als Abdeckbahnen findet das Elastomer verstärkt Verwendung.