Polyamide lassen sich je nach Herstellungsverfahren, chemischen oder physikalischen Eigenschaften unterschiedlichen Gruppen zuordnen. Die Eigenschaften von Polyamid lassen sich durch gezielte Beimischung anderer Fasern verändern.
Was ist Polyamid 6?
Polyamid 6 (auch PA 6) ist eines der beiden am häufigsten verwendeten Polyamide. Es lässt sich zu langen und robusten Fasern verspinnen, die unter anderem als Kevlar, Cordura oder Perlon im Handel erhältlich sind.
Was ist Polyamid 6.6 (66)?
Bei Polyamid 66 (auch PA 66) handelt es sich um das ursprüngliche Nylon, das sich von PA 6 chemisch nur geringfügig unterscheidet, jedoch auf völlig unterschiedliche Weise synthetisiert wird. Die Herstellung dieser beiden Polymere erfolgt in etablierten Verfahren und liefert Fasern höchster Qualität.
Was ist Polyamid 11?
Polyamid 11 (auch PA 11, chemisch: Poly-11-Aminoundecansäure) ist ein bisher noch nicht so häufig verwendeter Polyamidkunststoff, der aus Naturstoffen synthetisiert wird. Durch chemische Behandlung von Rizinusöl können robuste Fasern gebildet werden, deren Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen nicht in Konkurrenz zu Pflanzen steht, die ursprünglich für die Nahrungsmittelproduktion gedacht sind.
Was ist Polyamid 12?
Polyamid 12 (auch PA 12, chemisch: Poly-Laurinlactam) ist ein Polymerisat, das sich durch unterschiedliche chemische Eigenschaften in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften von den übrigen Polyamiden unterscheidet. So ist es etwa löslich in Benzol.
Was ist glasfaserverstärktes Polyamid?
Bei glasfaserverstärkten Polyamiden werden klassisch synthetisierten Fasern während der Herstellung Glasfasern zugefügt. Hierdurch gewinnen die erhaltenen Kunststoffe an Steifigkeit und Zähigkeit. Zudem werden Stabilität und Ermüdungsfestigkeit erhöht. Allerdings führt die Verstärkung von Polyamiden mit Glasfasern zu einem deutlich erhöhten Abrieb an Werkstoffrändern, weswegen solche Art verstärkter Kunststoffe nicht für Gleitanwendungen geeignet sind.