POM (Polyoxymethylen)

Polyoxymethylen kann mit Fug und Recht auch als das Leichtmetall unter den Kunststoffen bezeichnet werden. Seine hervorragenden mechanischen Eigenschaften stehen denen eines Metalls in nichts nach. Jedoch ist POM sowohl leichter als auch wirtschaftlich günstiger in der Herstellung und Verarbeitung als metallische Werkstoffe.

Zu den herausragenden mechanischen Eigenschaften von POM zählen:

• hohe Festigkeit, Schlagzähigkeit und Steifigkeit
• hervorragende Verschleiß- und Abriebfestigkeit
• hohe langzeitige maximale Anwendungstemperatur von 110 °C
• geringe Wasseraufnahme (bei Sättigung 0,8 %)
• vollständige Einfärbbarkeit

Aufgrund dieser Eigenschaften lassen sich aus Polyoxymethylen vor allem stark beanspruchte Bauteile fertigen, die bei einem vergleichsweise günstigen Preis eine lange Lebensdauer und hohe Robustheit aufweisen müssen.

Seine Härte bei vergleichsweise geringem Gewicht macht POM zu einem vielfältig einsetzbaren Werkstoff. Zum Einsatz kommt er unter anderem bei mechanischen Bauteilen wie Zahnrädern, Zählwerksteilen, Steuerscheiben, Laufrädern, Lagern sowie Gleit- und Federelementen. Ebenso verbreitet ist POM in hydraulischen Anlagen. Dort findet er Anwendung in Pumpenteilen, Ventilkörpern, Schnappelementen oder Lagerkäfigen.

Da Polyoxymethylen wie alle Kunststoffe ein hervorragender elektrischer Isolator ist, findet er auch in der Elektronikindustrie und Elektrotechnik seinen Einsatz. Hier werden etwa Spulenkörper, Isolatoren, Relais und Trafogehäuse aus Polyoxymethylen gefertigt.

Dieses Einsatzspektrum lässt erahnen, dass Polyoxymethylen in einer Vielzahl von Branchen zum Einsatz kommt:

• im Maschinenbau – z.B. Zahnräder, Rutschkupplungen oder Gleitlager
• in der Fahrzeugindustrie – z.B. zur Fixierung von Kabelbäumen
• in der Textilindustrie – zur Fertigung von Reißverschlüssen

POM kann in der Lebensmittelindustrie verwendet werden, wozu aber besondere gesetzliche Regelungen hinsichtlich Hygiene eingehalten werden müssen.

Polyoxymethylen ist ein hochmolekularer Thermoplast, der in ungefärbtem Zustand opak weiß erscheint. Wie alle Thermoplaste kann es erwärmt verformt werden. Werkstücke aus POM lassen sich mit folgenden Verfahren herstellen:

• Spritzgießen
• Extrudieren
• Blasformen

POM lässt sich nur nach Vorbehandlung mit Epoxidharz kleben, empfohlen wird für eine dauerhafte Verbindung das Schweißverfahren. Zerspanende Techniken wie Bohren oder Schrauben sind ebenfalls möglich.

Im Vakuum lassen sich POM-Oberflächen metallisieren, lackieren, beflocken oder mit einem Laser beschriften.