Quellen:
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Böge, Wolfgang; Vieweg Handbuch Elektrotechnik; Springer Verlag; 2013
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Lotter, Bruno; Wiendahl, Hans-Peter; Montage in der industriellen Produktion: Ein Handbuch für die Praxis; Springer Verlag; 2006
Kabeldurchführungen, auch Kabeltüllen genannt, dienen der sauberen und bauordnungsgemäßen Verlegung elektrischer Leitungen. Bei diesen Teilen handelt es sich um Ringe oder kurze Schlauchstücke aus einem Elastomer, wie etwa Naturkautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR). Für besondere Einsatzzwecke finden auch weitere hochwertige Kunststoffe Verwendung. Hierbei erfüllen Kabeltüllen eine Reihe verschiedener Aufgaben:
E-Tüllen und Kabeldurchführungen finden in den verschiedensten Industriebereichen breite Verwendung. Dementsprechend vielfältig ist daher auch die Art der verwendeten Rohstoffe. Sattler GmbH Elastomer & Polymer Technologie verwendet für alle angebotenen Tüllen nur hochwertige Elastomere, die auf das geplante Einsatzgebiet des Werkstücks abgestimmt sind. So stellt beispielsweise die Automobilindustrie ganz andere Voraussetzungen an Kabeldurchführungen, als etwa die Bauindustrie oder das Handwerk.
Kabeldurchführungen im Sichtbereich werden oftmals nicht aus Elastomer gefertigt. Hier kommen vor allem Edelstahl und andere optisch ansprechende Metalle zum Einsatz.
Zur Einhaltung bau- und brandschutzrechtlicher Vorschriften und zur Abdeckung eines sehr weit gefassten Einsatzspektrums finden für Kabeldurchführungen verschiedene Materialien Verwendung. Die am häufigsten verwendeten Elastomere sind:
EPDM ist ein Synthesekautschuk, der sich besonders für den Gebrauch in Außenbereichen eignet. Dafür sorgen eine hohe Ozonresistenz, große Wetterfestigkeit sowie eine gute thermische Beständigkeit. Die große Elastizität ermöglicht eine optimale Abdichtung der Kabeldurchführung und zudem eine einfache Handhabung. Chemische Beständigkeit gegenüber den meisten Chemikalien, heißem Wasser und Wasserdampf macht EPDM zu einem idealen Werkstoff für Kabeldurchführungen in Gebäuden und Anlagen. Im Fahrzeugbau allerdings ist EPDM nur gering ausgeprägten Beständigkeit gegenüber Kraftstoffen und Mineralölen nur bedingt einsetzbar.
NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, engl. Nitrile Butadiene Rubber) ist ein Werkstoff, der besonders durch seine Beständigkeit gegenüber Treib- und Schmierstoffen auf Mineralölbasis überzeugt. Neben EPDM gehört dieses Elastomer zu den Standardwerkstoffen für Ringe, Dichtungen und Kabeldurchführungen.
Nitrilkautschuk zeigt eine hohe Elastizität sowie hervorragende Quellbeständigkeit gegenüber mineralischen Ölen. Überall dort, wo Kabeldurchführungen in Kontakt mit Kraft- oder Schmierstoffen geraten, kommen Produkte aus Nitrilkautschuk zur Anwendung.
Allerdings sind die Ozon- und Temperaturbeständigkeit begrenzt. Kabeldurchführungen aus NBR bleiben nur bis etwa -55 °C elastisch. Unterhalb dieser Temperaturen können die nötigen mechanischen Eigenschaften nur durch Beimischung von Polyvinylchlorid erreicht werden.
Die Automobilindustrie und der Maschinenbau sind Hauptabnehmer für diese Produkte.
Polyvinylchlorid (PVC) ist ein Kunststoff, der in seiner weichen Variante vor allem für Kabelummantelungen Verwendung findet. Weich-PVC erhält man, indem gewöhnliches Polyvinylchlorid mit sogenannten Weichmachern versetzt wird, welche die Elastizität des Werkstoffes deutlich erhöhen.
Trotz der enthaltenen Weichmacher, deren mögliche Gesundheitsgefährdungen durch ausführliche Untersuchungen bekannt sind, kann auf PVC nicht vollständig verzichtet werden. So verfügt der Kunststoff beispielsweise über eine Kriechstromfestigkeit, die weit oberhalb vieler anderer Elastomere liegt.
Thermoplastische Elastomere (TPE) sind elastische Kunststoffe, die sich unter Wärmeeinwirkung verformen lassen, also über thermoplastische Eigenschaften verfügen. In Bezug auf mechanische und thermische Eigenschaften sind thermoplastische Elastomere mit vulkanisierten Spezialkautschuken zu vergleichen. TPE bieten den großen Vorteil, sich bei hohen Temperaturen verschweißen zu lassen. Damit können beispielsweise wasserdichte Kabeldurchführungen realisiert werden.
Chloropren-Kautschuk ist einer der am häufigsten verwendeten Kunststoffe in der Textil- und in der Automobilindustrie. Chloropren-Kautschuke kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine besondere Beständigkeit der Kabeldurchführungen erforderlich ist. Zu der hohen Abriebfestigkeit und einer großen Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse kommt zudem eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit.
Diese Eigenschaften machen Chloropren-Kautschuk zu einem der meistverwendeten Synthesekautschuke im Bereich besonders beständiger und belastbarer Bauteile.
In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, Kabeldurchführungen aus Metall zu fertigen. Gründe hierfür können in einer geforderten ansprechenden Optik liegen oder einem benötigten geringen Verschleiß. Neben Stahl und Aluminium ist rostfreier Edelstahl einer der widerstandsfähigsten Werkstoffe.
Qualitativ hochwertige Kabelsteckverbindungen und Tischdurchführungen werden in der Regel aus einem dieser beiden Werkstoffe gefertigt. Metalldurchführungen im Außenbereich müssen aus einem rostfreien Werkstoff wie Edelstahl gefertigt sein.
Edelstahl ist eine Stahllegierung, die sich in der Regel durch Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Durch Beimischungen von Chrom, Nickel oder Kupfer lassen sich die physikalischen Eigenschaften von Stahl so weit verändern, dass dieser ohne weitere Behandlung extrem widerstandsfähig ist. Kabeldurchführungen, die gekuppelt werden müssen, oder für die bestimmte Eigenschaften erforderlich sind, werden daher in der Regel aus Edelstahl gefertigt.
Im Sortiment der Sattler GmbH Elastomer & Polymer Technologie finden sich Kabeldurchführungen, Kabelhülsen und Kabeltüllen für nahezu jeden Einsatzbereich.
Für gewöhnlich werden Kabeldurchführungen in schwarz gefertigt, einige wenige Modelle sind standardmäßig in transparentem Silikon erhältlich. Sollten Sie besondere Farbwünsche haben, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.
Die Sattler GmbH Elastomer & Polymer Technologie bietet Kabeldurchführungen für unterschiedliche Blechstärken und Bohrungen an. Die genauen Maße entnehmen Sie bitte unseren Datenblättern, die wir Ihnen zum Download zur Verfügung stellen.
Je nach Einsatzzweck und Montagemöglichkeiten finden unterschiedliche Tüllenformen ihre Anwendung.
Einseitige Kabeldurchführungen besitzen an einer Seite des Basiskörpers eine Abdichtlippe. Sie werden immer dann verwendet, wenn die Schutzwirkung der Tülle nur an einer Seite benötigt wird, oder die Tülle in eine Wanddurchführung gesteckt wird.
Doppelseitige Tüllen weisen Dichtlippen an beiden Enden des Basiskörpers auf und können so ihre Schutzwirkung an beiden Seiten der Durchführung entfalten. Doppelseite Tüllen kommen für gewöhnlich bei Kabeldurchführungen an Blechen zum Einsatz.
Geschlossene Kabeltüllen weisen keine vorgefertigte Durchführung auf. Die eigentliche Durchführung wird in Abhängigkeit von der Dicke des Kabelstrangs bei der Montage angebracht. Dadurch sind geschlossene Tüllen sehr flexibel einsetzbar.
Geschlitzte Tüllen verfügen über einen schmalen Einschnitt zur Kabeldurchführung. Sie stellen einen guten Kompromiss dar, wenn nicht die volle Öffnung der Durchführung benötigt wird, aber ein gewisser Spielraum erhalten bleiben soll.
Aufgrund des hohen Elektrifizierungsgrades der gesamten Industrie kommen Kabeldurchführungen nahezu überall zum Einsatz. Bauindustrie, Automobilbranche und Maschinenbau gehören zu deren Hauptabnehmern.
Jedes Bauwerk verfügt über elektrische Installationen, die in Einklang mit geltenden Bauvorschriften errichtet werden müssen. Hierzu gehören ordnungsgemäße Kabeldurchführungen
Kabeldurchführungen finden sich in modernen Fahrzeugen genauso wie in Oldtimern, Wohnmobilen und Motorrädern. Immer da, wo ein Kabel durch ein Blech geführt wird, muss es mit einer passenden Tülle gesichert werden.
Kabeldurchführungen im Fahrzeugbau müssen in der Regel besonderen Ansprüchen bezüglich der Wasserdichtigkeit genügen. Gleiches gilt selbstverständlich für Kabeldurchführungen im Bootsbau.
Vibrierende Maschinen und sich bewegende Maschinen müssen besonderen Sicherheitsansprüchen genügen. Die Verwendung passender Kabeltüllen ist daher in diesen Industriezweigen unerlässlich.
Tüllen dienen auch der Sicherheit von Gebäuden, indem sie helfen, verschiedene Gebäudeteile trotz notwendiger Kabeldurchführungen voneinander abzuschotten. Zu diesem Zweck fertigt die Sattler GmbH Elastomer & Polymer Technologie wasser- und gasdichte Kabeltüllen an, die allen baurechtlichen Vorgaben zum Brandschutz und zur Gefahrenabwehr entsprechen.
Elektrische Leitungsanlagen sind ein essenzieller Teil der Gebäudeeinrichtungen, dem auch im Brandfall eine besondere Bedeutung zukommt. Oft müssen Kabelbündel durch raumabschließende Bauteile verlegt werden oder dienen der Versorgung von Rettungswegen. Aus diesen Gründen ist die Einhaltung technischer Bauvorschriften für den Einsatz von Kabeldurchführungen zwingend erforderlich. In Kabeldurchführungen mit Brandschutz der Sattler GmbH Elastomer & Polymer Technologie kommen besondere brandgeschützte Hochleistungspolymere zum Einsatz, die für alle gängigen Futterrohre und Kernbohrungen passend sind und die den aktuellen Brandschutzbestimmungen entsprechen. Gas- und wasserdichte Einsätze sorgen für eine absolut sichere Kabelführung auch durch kritische Gebäudeteile.
Datenblätter für alle Tüllen und Kabeldurchführungen stellen wir Ihnen unter diesem Link als druckbare PDF-Datei zur Verfügung.
–> LINK EINFÜGEN: https://www.sattler-scm.de/wp-content/uploads/2017/05/Kabeldurchfuehrungen.pdf<–
Derzeit umfasst unsere Referenzliste mehr als 1000 kundenspezifische Artikel für über 200 Kunden. Auf Wunsch stellen wir Ihnen gern umfangreiche Informationen zur Verfügung.
Böge, Wolfgang; Vieweg Handbuch Elektrotechnik; Springer Verlag; 2013
Lotter, Bruno; Wiendahl, Hans-Peter; Montage in der industriellen Produktion: Ein Handbuch für die Praxis; Springer Verlag; 2006
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